Das Donaustadion in Ulm bot an diesem Wochenende an drei Tagen für 1300 Athleten aus ganz Deutschland eine hervorragende Kulisse für spannende Wettkämpe in allen Disziplinen der Leichtathletik. Mit am Start waren nicht nur die Nachwuchssportlerinnen und -sportler aus über 500 Vereinen, sondern auch die U18-Asse der Europameisterschaft von Jerusalem. Für die älteren Jahrgänge ging es zudem um die Qualifikation für die U20-Weltmeisterschaft, die im August in Kolumbien stattfindet. Mit dabei in diesem hochkarätigen Teilnehmerfeld war auch Anna Grasse vom TSV Nördlingen. Sie ging über die 400m in der weiblichen U18 an den Start, deren Qualifikation sie ja bei den Bayerischen Meisterschaften erreicht hatte. Überraschenderweise waren die Zeitvorläufe für den Freitagmittag angesetzt, so dass nur dank einer Schulbefreiung eine Teilnahme letztendlich auch möglich war.

Allein das ungewohnte Procedere, das ab der Stufe von Deutschen Meisterschaften durchgeführt wird, verlangt von den jungen Sportlern schon viel ab: kein Aufwärmen im Stadion, keine Zulassung der Trainer im Stadion, Konzentrationsphase vor dem Start im Call-Room und die organisierte Führung zum Wettkampf-Ort kurz vor dem Start. Zudem wurde Anna aufgrund ihrer gemeldeten Zeit leider die ungünstige Außenbahn zugeteilt, Nachdem das Donaustadion in Ulm sogar acht anstatt der gewohnten sechs Rundbahnen hat, war die Aufregung anfangs bei der erst 16-jährigen Schülerin groß, da sich die Laufeinteilung natürlich damit extrem schwierig gestaltete. Des Weiteren war in ihrem Vorlauf keine geringere als die spätere Gewinnerin der Deutschen Meisterschaften und EM-Teilnehmerin. Für die doch ungünstigen Rahmenbedingungen meisterte Anna ihren Lauf souverän und belegte in 59,0s und damit fast an ihre Bestzeit herankommend, einen guten 19. Platz bei ihren ersten Deutschen Meisterschaften.