Bereits beim Start vor dem Reimlinger Tor in Nördlingen kam das Gefühl einer Großveranstaltung auf, als das Feld der Athleten, das den gesamten Platz gefüllt hatte, sich erst nach und nach in die Länge zog und es fast eine Minute dauerte, bis der letzte Läufer, begleitet von lautstarker und fetziger Partymusik, die Startlinie überschritten hatte. Mittels eines in die Startnummer integrierten Transponders wurde aber für jeden die persönliche Zeit exakt bestimmt. Nachdem die Nördlinger Altstadt vom Reimlinger Tor über den Marktplatz bis zum Baldinger Tor durchquert wurde, ging es auf asphaltierten Rad- und Feldwegen hinaus auf die freie Flur. Dabei zeigte sich, dass mit diesem Wettkampf nicht nur Spitzenathleten angesprochen wurden, sondern auch ein breites Feld von Hobby-und Freizeitsportlern auf die Strecke ging. Auf den ersten 10 Kilometern, vorbei an der Lohmühle und dem Südtiroler Vietel nach Kleinerdlingen zur ersten Verpfleungsstation, weiter nach Holheim mit musikalischem Empfang durch die Fire Devils und der zweiten Verpflegungs- und Wechselstation nach Nähermemmingen, wo bereits die Hälfte der Gesamtstrecke bewältigt war, zeigte sich das Läuferfeld noch als dichter Wurm, der sich durch die Landschaft zog. Alle ambitionierten Athleten, die den Halbmarathon in einer Zeit zwischen 1:45, 2:00 und 2:15 Stunden bestreiten wollten, konnten sich an den „Pacemakern“ orientieren. Diese waren an den orangen Fahnen und den gelben Leuchtshirts zu erkennen, auf denen die anvisierte Zielzeit aufgedruckt war.
Zwischen grünen und gelben Feldern ging es weiter von Nähermemmingen über Utzmemmingen mit der dritten Verpflegungsstation nach Trochtelfingen, mit Wechsel- und Verpflegungsstation weiter in Richtung Bopfingen. Vor der Stadtgrenze musste noch Flochberg umlaufen werden, bevor es beim Stadteingang von Bopfingen direkt zur Ziellinie am Marktplatz ging. Während mehrere Livebands, wie die Wemdinger Trommler in Nähermemmingen, der Kutzschbach-DJ bei Flochberg und andere für gute Stimmung entlang der Strecke sorgten, wurden die Athleten auch unterwegs von zahlreichen Zuschauern angefeuert. Vor allem auf den letzten 300 Metern vor dem Ziel war die Straße von unzähligen Begeisterten gesäumt, die den Läufern applaudierten und sie zu einem Schlussspurt anspornten.
Für die nachfolgende Verpflegung war vor allem durch die Sponsoren Wallersteiner Brauerei und REWE gesorgt, bevor in der Schranne, Begleiter und Zuschauer, nach der Siegerehrung mit Lifemusik von „No Limits“ den Wettkampftag ausklingen lassen konnten.
Dieter Baumann, Olympiasier 1992 in Barcelona über 5.000 Meter. Als besonderes Highlight beteiligte sich dieses Jahr Olympiasieger Dieter Baumann an einer Männerstaffel zusammen mit dem Nördlinger Oberbürgermeister David Wittner und dem zweiten Bürgermeister von Bopfingen Thomas Trautwein, die in 1:46:24 Std., als dritte Männerstaffel ins Ziel kam.
Als erster erreichte der Vorjahressieger Joachim Krauth von der Kreissparkasse Ostalb bereits zum dritten Mal in Folge in 1:10:01 Std. das Ziel. Erste Frau wurde Lisa Maisch von der KSG Gerlingen in 1:28:47 Stunden.
Staffelwertung
Die schnellste reine Männerstaffel war, das Team Bierkäpsele mit Sebastian Meyer, Florian Rathgeb und Sven Krätschmer in 1:34:29 Std., die erste Frauenstaffel war wie im Vorjahr die Bergle Runners mit Sonja Ergezinger, Julia Weber und Kathtin Joas in 1:53:10 Std.; die schnellste Mixed Staffel war die Chicken Runners mit Hannes Hahn, Martin Rommel und Dagmar Hahn vom TSV Nördlingen in 1:37:41 Stunden. Weitere Ergebnisse, aber auch zahlreiche Bilder und Fotos sind ab sofort auf der Internetseite www.ipf-ries-halbmarathon.de abzurufen.
Hoher organisatorischer Aufwand
Ein derartiges „länderübergreifendes“ Großereignis ist mit einem immensen organisatorischen Aufwand verbunden und daher auch nur mit tatkräftiger Unterstützung zahlreicher Helfer auf die Beine zu stellen. Neben den vielen Helferinnen und Helfer der ausrichtenden Vereine TSV Nördlingen und TV Bopfingen waren die Mitglieder der örtlichen Feuerwehren, Bauhöfe, Pfadfinder aber auch des Roten Kreuzes und der Johanniter zusammen mit vielen freiwilligen Streckenposten unterwegs, um die Wege der Athleten abzusperren und den Verkehr zu regeln. Zusammen mit den Freiwilligen an den vielen Verpflegungsstationen auf der Strecke selbst, an denen die Läufer mit Wasser, zum Ende hin auch mit Bananen und Cola versorgt wurden und zuletzt die hervorragende Versorung bei der Finisherparty durch die TV Bopfingen , kamen im Durchschnitt auf drei Läufer ein Helfer!
Historischer Hintergrund
Die Distanz des klassischen Marathons über 42,195 km ist der Sage nach auf den Lauf des Boten Pheidippides zurückzuführen, der im Jahr 490 v. Chr. vom Schlachtfeld von Marathon nach Athen gelaufen und dort nach dem Ausruf „Wir haben gesiegt“ tot zusammengebrochen sein soll. Der Halbmarathon ist dabei zunächst die halbierte, ursprüngliche Marathondistanz. Der Ipf-Ries-Halbmarathon hat jedoch einen tatsächlichen, geschichtlichen Hintergrund: Als die Freie Reichstadt Nördlingen im Jahr 1634 ringsum belagert und eingekesselt war, lief der „Jäckle von Krauthausen“ an den Reihen des katholisch-kaiserlichen Heeres vorbei bis nach Bopfingen, um dort Hilfe für die Nachbarn zu erbitten.
Wer es kürzer mag – Nördlinger Stadtlauf am 06. Juli 2024
Wer sich auf einer kürzeren Distanz versuchen möchte, der kann am Samstag, den 08. Juli 2024 beim Nördlinger Stadtlauf, der zum 19. Mal unter dem Motto „Nördlingen läuft rund“ stattfinden wird, teilnehmen. Eingeladen sind wieder alle Kinder, Schüler, Walker und Läufer. Die Strecke des Hauptlaufes beträgt 6 km, erstmals eine Kurzstrecke mit 3 Km, die Kinderrunde 400 bzw. 800 m. Alle Firmen, Gruppen, Kindergärten, Schulen, Hobbymannschaften und vor allem auch Einzelstarter sind herzlich eingeladen, mitzulaufen und anschließend vor dem Daniel zu feiern. Auf der homepage www.noerdlinger-stadtlauf.de finden sich weitere Informationen und auch das Anmeldeformular.