Berlin Marathon 03

Klar, mit Weltrekordler Patrick Makau (26, Kenia, stellte in Berlin den achten Marathon-Weltrekord seit 1977 auf!) können die neun Rieser nicht mithalten, doch eine beachtliche Leistung spulte vor allem Karl-Heinz Kurtz vom TSV Harburg ab. Obwohl er kurz vor der Reise in die Hauptstadt noch an einer Muskelverletzung laborierte, kam er mit einer Zeit von 2:32:59 Stunden ins Ziel am Brandenburger Tor. Dadurch erreichte Kurtz den 85. Gesamtplatz und sogar den 11. in seiner Altersklasse. „Mit einer derart guten Zeit hätte ich unter diesen Bedingungen nicht gerechnet", sagt ein erleichterter Karl-Heinz Kurtz nach dem Rennen. Und der Erfolg hat den Harburger sichtlich hungrig gemacht. Nach diesem genialen Finish dürfte noch Motivation für mehr vorhanden sein!

Ans Aufgeben hat von den sieben Riesern keiner gedacht. „Auch wenn sich nach 35 bis 40 Kilometern langsam das Gefühl eingestellt hat: Jetzt reicht's”, gesteht Anneliese Zinke schmunzelnd. Getreu dem Motto „Schmerz vergeht, Stolz bleibt” erreichten sie hochzufrieden die Zielgerade. Dabei wurden sie von rund einer Million Zuschauer frenetisch ans Brandenburger Tor getragen, und Berlin hat schließlich auch an Sehenswürdigkeiten so einiges zu bieten. „Die Stimmung war super”, erzählt Zinke.

Berlin Marathon 04

Um auch jeden einzelnen Moment genüsslich aufzusaugen, war eine gute Vorbereitung auf den Marathon das A und O. Fast zwölf Wochen schuftete die Truppe, um fit für Berlin zu sein. Fünf bis sieben Läufe, die weiter als 30 Kilometer waren, nahmen die Rieser Ausdauersportler auf sich, unter anderem von Nördlingen nach Donauwörth. Der Aufwand hat sich nach Aussage Anneliese Zinkes definitiv gelohnt.Während des Laufs wurden im Übrigen 145 000 Bananen verteilt. Von den Südfrüchten und Isodrinks hatten zumindest die neun Rieser am Ende genug. „Danach konnte man wieder essen und trinken, was man wollte”, sagt Zinke. Daher genehmigten sich die meisten von ihnen erst einmal ein alkoholfreies Weißbier, legten sich vor dem Reichstags-Gebäude ins Gras und ließen sich die Beine massieren. Nach der Anstrengung Genuss und Erleichterung pur. Zinke: „Wir waren alle erst mal glücklich, die Strecke geschafft zu haben.”

Nach der Arbeit war Vergnügen angesagt: zwei Tage Sightseeing, Spreefahrt, Dom, Nikolaiführung, die Kuppel des Reichstages – und ein Besuch bei MdB Ulrich Lange im Abgeordnetenhaus. Er beteiligte sich mit Helfern aus seinem Büro auch an der Organisation der Reise, vor allem natürlich am politischen Part.

Die TSV-Starter

  • Andreas Graf, erster Marathon, 3:39 Stunden;
  • Anneliese Zinke, 19. Marathon, 3:39 Stunden;
  • Karl Stempfle, 2. Marathon in einem Jahr, 3:44 Stunden;
  • Wendelin Christ, 3:44 Stunden;
  • Erich Oswald, 3:58 Stunden;
  • Horst Leberzammer, 10. Marathon, 4:25 Stunden, kurz nach seinem 66. Geburtstag;
  • Stefan Kirchner war 28 km als „Hase" dabei und holte sich schon mal ein wenig Atmosphäre für seinen ersten Marathon, den er im Oktober zusammen mit Karl-Heinz Bschorer in München laufen wird.